«Hamilton 2.0» setzt neue Massstäbe im nachhaltigen Industriebau
17.01.2025Das neue Hamilton-Gebäude «Hamilton 2.0» in Domat/Ems ist das grösste Industriegebäude der Schweiz mit einer Minergie-A- und Minergie-P-Zertifizierung. Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen sprach bei der feierlichen Plaketten-Übergabe von einem Leuchtturmprojekt.
Dr. Carmelia Maissen, Vorsteherin des Departements für Infrastruktur, Energie und Mobilität, montierte eine der beiden Minergie-Plaketten im Empfangsbereich des Hamilton-Komplexes in Domat/Ems gleich selbst. «Hamilton als Hightech-Unternehmen zeigt mit diesem Gebäude eindrücklich, dass Umweltschutz und Innovation nicht nur Theorie sind, sondern auch in der Praxis und bei Unternehmensentscheiden gelebt werden.»
Die zweite Plakette wurde von Dr. Gianina Viglino-Caviezel, Geschäftsführerin der Hamilton Services und CFO der Hamilton-Unternehmen, an den Beton geschraubt. Die konsequente Ausrichtung auf eine nachhaltigere Zukunft sei ein strategischer Entscheid, so Viglino-Caviezel. «Hamilton steht seit der Gründung für Innovation. Dies prägt die nachhaltige Ausrichtung unseres Unternehmens weltweit. Die globalen Herausforderungen sind gewaltig, doch gleichzeitig bieten Technologien und Innovationen so viel Potential wie nie zuvor, um genau diese Herausforderungen zu meistern.» Viglino-Caviezel sprach damit die vielen modernen Technologien an, die bei Hamilton 2.0 zum Einsatz kommen.
Hamilton 2.0 – Nachhaltig und innovativ
Moderne und wettertaugliche PV-Anlagen, die den widrigsten Verhältnissen standhalten, erzeugen auf dem Dach und an verschiedenen Fassaden eine imposante Menge an Strom: «Insgesamt wurden 5’400 m² Photovoltaikpaneele verbaut. Die Stromproduktion beträgt knapp 1.100 MWp. Rund 15 Prozent des eigenen Strombedarfs kann Hamilton hiermit abdecken. Zum Vergleich: Mit dieser Energie könnten 556 E-Autos ein Jahr lang emissionsfrei je 10’000 Kilometer fahren», erklärt Achim Sax, Director Facilities bei Hamilton und Projektleiter von Hamilton 2.0. Das Hochregallager ist bewusst nach Westen ausgerichtet, um vom wertvollen Winterstrom bei tiefliegender Sonne zu profitieren. Besonders innovativ sind die intelligenten Glasfassaden, wie Sax ausführt: «Diese sind aus elektrochrom-beschichtetem Glas, das sich bei Sonneneinstrahlung automatisch verdunkelt, was den Energieverbrauch stark reduziert».
Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Den Minergie-P- sowie Minergie-A-Standard für einen Industriebau dieser Grösse zu erreichen, war für alle Beteiligten eine grosse Herausforderung. Thomas Kuster, Mitinhaber der Firma «Kuster + Partner» sprach von einer der grössten Herausforderungen der letzten drei Jahre. Er und sein Team unterstützten Hamilton bei der Planung und Umsetzung zur Erreichung der Minergie-Standards. «Es waren höchste Anforderungen an die Qualität von Gebäudehülle, Gebäudetechnik und Luftdichtheit nötig. Besonders wichtig war eine dichte Hülle, die Wärmeverluste verhindert und damit die Energiekosten senkt.» Auch Roman Pitsch, Architekt bei Domenig Architekten, hob die Komplexität des Bauwerks hervor. Entscheidend war laut ihm, dass das Ziel bereits in der Vision und den ersten Gesprächen klar definiert wurde, damit alle Beteiligten eine gute Ausrichtung hatten. «Die grösste Herausforderung bestand darin, auf dem eingeschlagenen Weg zu bleiben und diesen konsequent zu verfolgen.»
Regierungsrätin Dr. Carmelia Maissen brachte es auf den Punkt: «Damit ein Industriebau mit den Labels Minergie-A und Minergie-P zertifiziert werden kann, müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein. Allem voran braucht es eine weitsichtige Bauherrschaft, eine innovative Planung und den Willen aller Beteiligten, ein solches Leuchtturmprojekt zu realisieren».