Geschichte und Meilensteine

Innovation und Konstanz. Unsere Firmengeschichte ist seit jeher stark mit diesen beiden Attributen verknüpft. Bis heute sind die Hamilton-Unternehmen in Familienbesitz. Strategischer Weitblick und das Bewusstsein für Innovation sind unser Schlüssel für vergangene und künftige Erfolge.

Ende 40er

Clark Hamilton, Erfinder der Mikroliterspritze

Clark Hamilton war ein junger Chemieingenieur und Absolvent des MIT (Massachusetts Institute of Technology). In den späten 1940er-Jahren tüftelte er in seiner Garage in Whittier, Kalifornien, an einer Lösung für die Handhabung von Kleinstmengen an Flüssigkeiten. Hamilton entwickelte schliesslich die Mikroliterspritze für die Chromatografie. Seine Erfindung prägte fortan die Trennungswissenschaft in der Chemie entscheidend mit. Zum ersten Mal konnten Flüssigkeiten im Mikroliterbereich präzise und reproduzierbar aufgenommen und wieder abgegeben werden. Die Mikroliterspritze gehört bis heute zur Grundausrüstung in Labors.

1950

Gründung Hamilton Company

Clark Hamilton gründete die Hamilton Company. Dank seiner Erfindung wurde die Firma in kürzester Zeit zum Weltmarktführer in der Probenhandhabung auf dem Gebiet der Chromatographie. 1960 verliess das aufstrebende Unternehmen die zu klein gewordene Familiengarage und bezog stolz die ersten Mietflächen.

1966

Gründung Hamilton Bonaduz AG

1966 gründete Clark Hamilton die Hamilton Bonaduz AG in Bonaduz, im Schweizer Alpenkanton Graubünden. So konnte er den europäischen Markt einfacher mit Mikroliterspritzen bedienen. Erster Schweizer CEO war Max Wälchli. 35 Jahre leitete er die Geschicke der Hamilton in der Schweiz. Unter Wälchli wuchs das Unternehmen kontinuierlich, am Ende seiner Ära im Jahr 2001 sind es rund 350 Mitarbeitende. Er hat erfolgreich mehrere neue Geschäftsfelder erschlossen (siehe Kapitel «1989 Gründung der Business Unit Process Analytics»).

Ende 70er

Steve Hamilton übernimmt

Noch unter Clark Hamilton wurde die amerikanische Firma 1970 von Whittier nach Reno in den benachbarten Bundesstaat Nevada verlegt, wo sie bis heute ansässig ist. Vier Jahre später übergab Clark das Management an seinen Sohn Steve, der die Unternehmen mit Unterstützung seiner Brüder fortan führte. Die Innovation blieb auch unter Steve Hamilton strategischer Bestandteil der Firmen, was in der Entwicklung der ersten Pipettierroboter mündete. Nach der Übernahme dieser Roboter in den siebziger Jahren, war der Schweizer Standort im Jahre 1974 die treibende Kraft für die Weiterentwicklung der Pipettierroboter. Was Clark Hamilton mit der Mikroliterspritze für Anwendungen von Hand ermöglichte, wurde bald automatisiert und im grossen Stil möglich. Mittlerweile ist Hamilton der grösste Anbieter weltweit, was automatisiertes Flüssigkeitshandling angeht. Die Anwendungsmöglichkeiten sind dabei sehr vielfältig: So gelang es dank Hamilton zum ersten Mal, Screenings von Vollblut auf Aids, Hepatitis und anderen Lösungen automatisiert durchzuführen.

1983

Gründung Hamilton Medical AG

1980 wurde Steve Hamilton auf ein Inserat in der Neuen Zürcher Zeitung aufmerksam. Ein anonymer Inserent suchte nach einem Investor für die Entwicklung eines Beatmungsgerätes, das mit einem Mikroprozessor laufen soll. Steve Hamilton konnte den Inserenten ausfindig machen. Es handelte sich um Amadeo Meyer, einen Schweizer Ingenieur. Die beiden trafen sich kurz darauf. Amadeo Meyer fand damit einen Investor für seine Vision und Steve Hamilton einen Weg in die Erfinder-Fussstapfen seines Vaters zu treten. Gemeinsam suchten sie nach geeigneten Ingenieuren, die sie bei ihrem Vorhaben unterstützen konnten.1983 wurde die Hamilton Medical AG gegründet. Der erste Firmensitz war ein kleines unscheinbares Rasthaus zwischen Bonaduz und dem Nachbardorf Rhäzüns. Bereits ein Jahr nach der Gründung kam das erste Hamilton-Beatmungsgerät auf den Markt. Dank Mikroprozessor konnte damit die Beatmung an die Konditionen der Patient:innen angepasst werden. Ein neuer Standard war gesetzt.

1987

Der Grundstein für intelligente Beatmung

1987 war Steve Hamilton mit einem Mediziner der NASA in Kontakt, der eine Intensivstation in einer Raumfähre einrichten wollte, die von Nichtmedizinern betrieben werden sollte. Dieser Gedanke inspirierte Steve Hamilton, ein automatisches Beatmungssystem zu entwickeln. Damit die Beatmung für jede:n und überall möglich ist. Er investierte daraufhin viel Zeit und Geld, damit das Forschungs- und Entwicklungsteam seine Vision umsetzen konnte. Trotz Rückschlägen und Unsicherheiten hielt Steve Hamilton an der Idee fest, die mechanische Beatmung massgeblich zu verbessern. Ein unternehmerisches Risiko, das sich irgendwann auszahlte. In den letzten Jahrzehnten haben wir die mechanische Beatmung immer wieder revolutioniert. Heute stammt jedes fünfte Beatmungsgerät weltweit aus unserem Haus.

1989

Gründung der Business Unit Process Analytics

Die 1980er waren die Jahre der Erschliessung von neuen Märkten. So erkannte der Schweizer CEO Max Wälchli, dass für die Herstellung von pH-Sensoren genau die gleiche Expertise im Bezug auf die Glasherstellung und Präzisionsmessung nötig war, wie bei den Glasspritzen, die Hamilton als Marktführer schon seit jeher anbietet. Um dieses Wissen weiter aufzubauen, bildete Wälchli 1989 ein Forschungsteam und gründete die Business Unit Process Analytics (PA). Bereits die ersten Sensoren, die den pH-Wert gemessen hatten, stiessen auf grosses Interesse. Die sich schnell entwickelnde biopharmazeutische Industrie suchte nach Möglichkeiten, kritische Prozessparameter effizient zu kontrollieren. Hamilton erkannte die Bedürfnisse und lieferte in den 1990er-Jahren in kurzer Abfolge mehrere elektronische Sensoren, 2007 kam der erste Sauerstoffsensor mit optischem Messprinzip auf den Markt. Weitere Innovationen folgten und die Entwicklung wird auch heute noch permanent weitergetrieben. Besonders zeichnen sich Hamilton-Sensoren durch die Vereinfachung für ihre Nutzer aus. Hamiltons Sensoren sorgen für effizienteres Arbeiten in den Labors, verringern den Wartungsaufwand und senken somit die Kosten. In wenigen Jahren gelang es der jungen Geschäftseinheit in einem neuen Segment Fuss zu fassen. Heute ist Hamilton die Nummer 2 im Markt.

2001

Die Ära Andreas Wieland

Im Jahr 2001 übernimmt der Bündner Andreas Wieland die Geschicke in der Schweiz und wird CEO der beiden Unternehmen Hamilton Bonaduz AG und Hamilton Medical AG. Steve Hamilton und Andreas Wieland bildeten ein äusserst erfolgreiches interkontinentales Duo. 20 Jahre lang prägt Wieland die Schweizer Hamilton-Unternehmen mit jenen Attributen, die seit jeher gelebt werden: Konstanz und Innovation. Unter der Führung von Andreas Wieland sorgte dies für ein rasantes Wachstum. Zählte Hamilton in der Schweiz bei seinem Amtsantritt rund 350 Mitarbeitende, waren es bei seinem Abtritt im operativen Management (2021) rund 1’600 Beschäftigte.

2007

Gründung Hamilton Storage

Im Jahr 2007 erweiterte Hamilton das Geschäftsfeld erneut und gründete dafür die Hamilton Storage Inc. in Franklin im Bundesstaat Massachusetts in der Nähe von Boston. Im Jahr 2015 folgte die Firmengründung der Hamilton Storage GmbH in der Schweiz. Die Schwesterunternehmen entwickeln seither automatisierte Probenlagersysteme für jegliche Anwendungszwecke. Kleine Universitätslabore setzen ebenso auf Hamilton-Lagersysteme wie grosse Pharmakonzerne.

2013

Hamilton Central Europe

Im rumänischen Timișoara wurde im Jahr 2013 nach der Schweiz der zweite Europäische Produktionsstandort eröffnet. Die ursprüngliche Erfindung Hamiltons, die Mikroliterspritze wird dort noch immer produziert und erfolgreich vertrieben. Weitere Präzisionsinstrumente für Labore wie Nadeln, automatische und halbautomatische Ventile und Pipettiermodule gehören ebenso dazu. Die grosse Stärke von Hamilton ist auch in diesem Bereich die individuelle Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse.

2018

Neubau in Domat/Ems – Etappe I

Die starke Expansion aller Hamilton-Geschäftsfelder führte dazu, dass in Domat/Ems, der Nachbargemeinde von Bonaduz, eine neue Produktionsstätte entstand, wo rund 400 Mitarbeitende mehrerer Geschäftseinheiten Platz finden. So werden beispielsweise die Beatmungsgeräte sowie die Probenlagersysteme in Domat/Ems produziert. Die Planung für das nächste Bauprojekt hat bereits während des Baus des ersten Gebäudes in Domat/Ems angefangen, da dann bereits klar war, dass die Platzbedürfnisse mit dem schnellen Wachstum nicht mithalten können.

2020

Covid-Pandemie

Während den Jahren 2020 und 2021 waren die Hamilton-Unternehmen im Ausnahmezustand. Durch die Corona-Pandemie waren plötzlich alle Geschäftsbereiche systemrelevant: Beatmungsgeräte für Covid-Patienten, Sensoren für die Corona-Impfstoffproduktion und Pipettierroboter für die schnelle Auswertung von PCR-Tests. Hamilton Medical lieferte im Pandemiejahr 2020 mehr als dreimal so viele Beatmungsgeräte wie ein Jahr zuvor aus. Bis zu einer Verfünffachung der Produktion kam es in der Geschäftseinheit Process Analytics. Alle Corona-Impfstoffhersteller weltweit setzten auf Hamilton-Sensoren. Die Geschäftseinheit Robotics verzeichnete ein Wachstum von 60 Prozent bei den Pipettierrobotern, die in kürzester Zeit einen Liquid Handler für die Anwendung von PCR-Massentests ausstattete. In Graubünden wurden in dieser Zeit 300 neue Stellen geschaffen, um der grossen Nachfrage gerecht zu werden. Im amerikanischen Reno wurde innerhalb von vier Monaten eine komplett neue Produktion für Beatmungsgeräte aufgebaut.

2023

Bezug in Domat/Ems – Etappe II

Nur 5 Jahre nach dem ersten Bau in Domat/Ems werden im Jahr 2023 die nächsten Flächen bezogen. Ein Zentrallager und weitere Produktionsflächen wurden aufgrund des rasanten Wachstums der letzten Jahre nötig. Vor über 70 Jahren erfand Clark Hamilton in einer Garage in Kalifornien die Mikroliterspritze. Den folgenden Generationen ist es gelungen, den Entwicklergeist über all diese Jahre lebendig zu halten. Die Sinnhaftigkeit unserer Arbeit motiviert uns, Innovation voranzutreiben.

«We drive innovation to improve people’s lives.»

    Matthew Hamilton, Robert Hamilton und Donny Hamilton (v.l.n.r)
    Matthew Hamilton, Robert Hamilton und Donny Hamilton (v.l.n.r)
    Andreas Wieland, Steve Hamilton und Theo Haas (Bürgergemeinde Domat/Ems) bei der Inbetriebnahme des Standortes Domat/Ems. (v. l. n. r.)
    Andreas Wieland, Steve Hamilton und Theo Haas (Bürgergemeinde Domat/Ems) bei der Inbetriebnahme des Standortes Domat/Ems. (v. l. n. r.)

    Weitere Informationen

    Bei Hamilton denkt man voraus und unterstützt gute Ideen unkompliziert und tatkräftig.

    Giuliana Bonifazi

    Apprentice Development Specialist, Hamilton Services AG

    Wir sind Weltmarktführer in verschiedenen Bereichen der Life-Science-Branche. Es macht Spass, bei der Entwicklung solcher Geräte mitzuarbeiten. Zudem produzieren wir sehr sinnvolle Produkte, die am Ende den Menschen zugutekommen.

    Carl Meinherz

    Electrical Engineer, Hamilton Bonaduz AG

    Ich lebe meine künstlerische, romantische Seite in der Musik und meine seriöse Seite bei der Arbeit.

    Regina Alves

    ICT Business Engineer, Hamilton Services AG
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